Wartung und Reparatur von E-Autos: Was kann Ihre normale Werkstatt tun?
1. Welche Reparatur am E-Auto darf meine Werkstatt durchführen?
2. Arbeiten an E-Autos – Situation in Deutschland
Viele Besitzer von Elektroautos fragen sich, ob sie ihr Fahrzeug in jeder Werkstatt reparieren lassen können. Diese Frage ist berechtigt, birgt die Hochspannungstechnik heutiger Elektrofahrzeuge doch gewisse Gefahren. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Arbeiten am Elektroauto eine Werkstatt durchführen darf und welche Voraussetzungen dabei gelten.
Welche Reparatur am E-Auto darf meine Werkstatt durchführen?
Welche Art von Reparaturen eine Werkstatt durchführen darf, hängt maßgeblich von der Qualifikation der Mitarbeiter ab. Auch der Ausstattung der Werkstätten kommt in puncto E-Auto eine besondere Bedeutung zu. Dabei muss das Erscheinungsbild der Werkstatt nicht unbedingt Rückschlüsse zulassen. Auch kleinere Werkstätten können E-Autos reparieren dürfen.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihre lokale Werkstatt auch Elektroautos repariert, so fragen Sie einfach unverbindlich. Die Werkstätten sind sich des Wandels in der Branche bewusst und haben sich häufig entsprechend weiterentwickelt. Nicht wenige Betriebe verfügen inzwischen über geschultes Personal für die Reparatur von Elektroautos sowie über die erforderliche Werkstatteinrichtung.
Arbeiten an E-Autos – Situation in Deutschland
Die Vorschriften zum Durchführen von Arbeiten an Elektroautos unterscheiden sich jeweils länderabhängig. In Deutschland sind die Sicherheitsvorschriften relativ streng. Bereits für einfache Arbeitsschritte an einem Elektroauto werden spezielle Qualifikationen gefordert. Das ist keineswegs verkehrt, schließlich birgt das Hochvoltsystem von Elektrofahrzeugen zahlreiche Gefahren.
Keine E-Auto-Reparatur ohne Qualifikation
In Deutschland dürfen Werkstätten ohne entsprechende Qualifikation keinerlei Arbeiten an Elektroautos vornehmen. Dies betrifft sogar die Annahme des Fahrzeugs mit Rangiertätigkeiten auf dem Betriebsgelände. Das Auswechseln eines defekten Scheinwerfers erfordert eine entsprechende Qualifikation für Arbeiten an Elektroautos. Dasselbe gilt für den Wechsel der Räder am E-Auto.
Gefahren bei der Wartung und Reparatur von E-Autos
Bei Wartungsarbeiten oder der Reparatur von Elektrofahrzeugen ergeben sich besondere Gefahren. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die Gefahr durch Stromschläge. Diese können ausgelöst durch das Hochvoltsystem schnell zu gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tode führen. Die Folgen reichen von Herzrhythmusstörungen über Verbrennungen bis zu hin Organschäden.
Qualifikation in einzelnen Stufen
Die Qualifikation für das Arbeiten an Elektrofahrzeugen staffelt sich in Deutschland in mehrere Stufen. Ein Mitarbeiter, der als Kfz-Mechaniker ausgebildet wurde, darf nicht ohne Weiteres an Elektroautos arbeiten. Er benötigt zwingend die entsprechenden Zusatzqualifikationen. Selbst der Wechsel eines Reifens erfordert hierbei die untere Stufe der Qualifikation für Elektromobilität.
- Elektrotechnisch unterwiesene Person: Die elektrotechnisch oder fachkundig unterwiesene Person stellt die erste Qualifikationsstufe für den Umgang mit E-Autos dar. Wer die Schulung durchlaufen hat, darf als Werkstattmitarbeiter nicht-elektrotechnische Arbeiten an E-Fahrzeugen durchführen. Hierzu gehören etwa Karosseriearbeiten, Flüssigkeitswechsel oder das Rangieren.
- Fachkundige für das Arbeiten an HV-eigensicheren Anlagen: Die zweite Stufe der Qualifikation erlaubt den Mitarbeitern der Werkstätten weiterreichende Arbeiten an E-Autos durchzuführen. Nach der entsprechenden Schulung darf ein Mechaniker elektrotechnische Arbeiten an spannungsfrei geschalteten Autos vornehmen. Etwa den Klimakompressor oder elektronische Teile tauschen.
- Fachkundige für Arbeiten an nicht-HV-eigensicheren Fahrzeugen: Die dritte Qualifikationsstufe macht den Mechaniker nach bestandener Schulung zum Fachkundigen für nicht-HV-eigensichere Fahrzeuge. Mit dieser Qualifikation darf der Mitarbeiter die Fehlersuche und Reparatur an spannungsführenden Teilen des Hochvoltsystems durchführen. Etwa an einem Unfallfahrzeug.
Die Schulungen und verschiedenen Qualifikationsstufen erfordern eine unterschiedliche Anzahl von Schulungseinheiten. Auch die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich. So steht die Stufe 1 allen versicherungspflichtigen Mitarbeitern der Werkstatt offen. Die Stufe 2 erfordert eine abgeschlossene Berufsqualifikation, die Stufe 3 setzt eine medizinische Untersuchung voraus.
Werkstätten benötigen spezielle Ausrüstung
Neben einer speziellen Qualifikation der Mitarbeiter sind weitere Hürden zu nehmen, bevor eine Werkstatt erfolgreich E-Autos reparieren darf. Hierzu gehört eine besondere Ausgestaltung der Arbeitsplätze ebenso wie die Ausrüstung mit den passenden Werkzeugen. Nur speziell geeignete und zugelassene Werkzeuge dürfen an E-Autos zum Einsatz kommen, das gilt auch für Messgeräte.
Zum Schutz der Mitarbeiter muss für Arbeiten an E-Autos entsprechende Schutzkleidung bereitgestellt werden. Hierzu zählen beispielsweise spezielle isolierende Handschuhe für Tätigkeiten an Hochvolt-Systemen, ebenso wie ein geeigneter Augenschutz. Der Arbeitsbereich muss ausreichend groß bemessen sein und Sicherheitseinrichtungen wie Absperrungen ermöglichen.
Sonderfälle nur für Spezialisten
Manche Reparaturen an E-Fahrzeugen erfordern spezielles Wissen oder besondere Vorrichtungen. Diese Arbeiten können oft nicht von einer lokalen Werkstatt durchgeführt werden, auch wenn diese qualifiziert wäre. Hierzu gehört etwa der Austausch des Antriebsakkus unter dem E-Auto. Diese und ähnlich komplexe Arbeiten übernehmen eher Spezialbetriebe für E-Autos.
Reparatur teils ausschließlich durch Vertragswerkstatt
Einige Reparaturen an Elektroautos können in Einzelfällen nur in Vertragswerkstätten des Fahrzeugherstellers durchgeführt werden. Das liegt zumeist an Vorgaben der Hersteller. Eine Reparatur in einer freien Werkstatt würde zum Verlust der Garantie führen. Hierzu gehören etwa Karosseriereparaturen an Fahrzeugen von Tesla, die im Body Shop für Tesla erfolgen müssen.
Diese Arbeiten sind erlaubt
Nicht alle Fahrzeuge mit elektrischen Antriebskomponenten fallen unter die strengen Vorschriften zur E-Auto-Reparatur. Hierzu zählen zum Beispiel Mild-Hybrid-Antriebe, die mit einer Spannung von 48 Volt arbeiten. Auch Fahrzeuge mit einer Bordspannung von 24 Volt dürfen von jedem Mechaniker in der Werkstatt repariert werden. Bei Gleichspannung bilden 60 Volt die Grenze.
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