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Motor

Was ist die Kompression eines Automotors?

Verbrennungsmotoren wie Dieselmotoren oder Benziner sind auf eine ausreichende Motorkompression angewiesen. Aufgrund verschiedener Ursachen kann es jedoch zu einem Verlust des Kompressionsdrucks kommen. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles über die Kompression und erhalten Tipps zur Kompressionsdruckmessung am Motor.

Die Kompression beim Verbrennungsmotor

Die Kompression von Verbrennungsmotoren definiert sich durch den Druck, der im Innern der Zylinder herrscht. Beim Betrieb des Motors bewegen sich die Kolben in den Zylindern auf und ab. Während des Verdichtungstakts wird das Gemisch im Zylinder durch den Kolbenhub stark komprimiert. Der hierbei entstehende Druckaufbau ist als Kompressionsdruck messbar.

Wie erkenne ich eine verminderte Kompression?

Eine verminderte Motorkompression zeigt sich beim Verbrennungsmotor meist durch Symptome wie einen unrunden Motorlauf oder eine verringerte Motorleistung. Mitunter neigen Motoren zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch, wenn die Motorkompression fehlerhaft ist. Auch ungewöhnliche Geräusche oder Probleme beim Starten können bei vermindertem Verdichtungsdruck auftreten.

Zur Diagnose: Kompressionsdruck der Zylinder messen

Bei Problemen mit dem Motor sollte stets der Kompressionsdruck gemessen werden. Dies gilt vor allem dann, wenn andere Komponenten wie Drosselklappen und Einspritzventile intakt erscheinen. Fehlt es dem Motor an Kompression, so entweicht an einer oder an mehreren Stellen Druck aus den Zylindern. In diesem Fall können Motoren keinesfalls wie vorgesehen funktionieren.

  • Messung mit dem Kompressionsdruckschreiber: Ein Kompressionsdruckschreiber ist eine Messvorrichtung, die den im Zylinder gemessenen Druck aufzeichnet. Hierzu wird ein passendes Diagrammblättchen in das Gerät eingelegt. Während der Prüfung zeichnet das Gerät für jeden einzelnen Zylinder eine eigene Diagrammlinie auf. Diese Linien lassen sich leicht vergleichen.
  • Kompressionsmessung mittels Kompressionstester: Ein einfacher Kompressionstester eignet sich ebenfalls zur Messung der Motorkompression. Diese Geräte sind teilweise als Set mit verschiedenen Anschlussadaptern bereits zu günstigen Preisen zu haben. Meist verfügt ein solcher Kompressionstester über eine runde Skala, auf welcher der gemessene Druck angezeigt wird.

Wie wird die Motorkompression gemessen?

Eine Kompressionsmessung lässt sich mit einem geeigneten Messgerät relativ einfach durchführen. Vor Beginn der Arbeiten sollte das Fahrzeug gegen ungewolltes Wegrollen gesichert werden. Sicherheitshalber sind die Zündung und die Kraftstoffeinspritzung außer Betrieb zu nehmen. Die Kompressionsdruckmessung am Motor ist nach Vorgaben der Hersteller durchzuführen.

Um die Kompressionsdruckmessung durchführen zu können, muss das Messgerät an den zu prüfenden Zylindern angeschlossen werden. Dies erfolgt beim Benzinmotor in der Regel über die Kerzenbohrung im Zylinderkopf. Anstatt der Zündkerzen wird das Prüfgerät über ein Anschlussstück an die Bohrung angeschlossen. Alternativ wird das Gerät von Hand auf die Öffnung gepresst.

Vor dem Anschluss der Geräte kann der Motor kurzzeitig mit dem Starter gedreht werden, um Verbrennungsrückstände auszustoßen. Bei der Kompressionsdruckmessung an Dieselmotoren wird meist die Glühkerzenbohrung genutzt, um entsprechende Messgeräte anzuschließen. Die verwendete Messtechnik muss für den höheren Druck von Dieselmotoren geeignet sein.

Kompressionsdruckmessung am Motor

Zur Kompressionsdruckmessung wird der Motor mit dem Anlasser kurz durchgedreht. Hierbei bewegen sich die Kolben im jeweiligen Zylinder, wodurch sich der Verdichtungsdruck zuverlässig bestimmen lässt. Das angeschlossene Prüfgerät zeigt den gemessenen Druck an, oder zeichnet diesen auf. Die Messung wird nacheinander für alle Zylinder durchgeführt und die Werte notiert.

Eine Kompressionsdruckmessung sollte am besten am betriebswarmen Motor durchgeführt werden. Nur wenn Bauteile wie Kolben, Zylinder, Kolbenringe und Zylinderkopf auf Betriebstemperatur sind, dichten diese wie vorgesehen ab. Bei kalten Motoren und langer Standzeit kann es mitunter hilfreich sein, eine geringe Menge Motoröl in den Zylinder einzuspritzen.

Die Kompressionsdruckmessung ist nicht zu verwechseln mit der ebenfalls am Zylinder durchzuführenden Druckverlustmessung. Auch diese Art von Messung kann Fehler aufdecken, die zu mangelhaften Druckverhältnissen in den Zylindern führen. Bei der Druckverlustmessung werden die Zylinder allerdings mit extern eingespeister Druckluft beaufschlagt, um Druckverluste zu prüfen.

Die häufigsten Ursachen bei mangelndem Kompressionsdruck

  1. Kolbenringe verschlissen: Die Kolbenringe des Motors dichten den Brennraum an den Kolben ab. Bei Verschleiß der Kolbenringe entweicht an dieser Stelle leicht Druck ins Kurbelgehäuse.
  2. Ventile beschädigt: Die Ventile im Zylinderkopf von Motoren dichten den Verbrennungsraum bei Bedarf ab. Bei Verschleiß oder falscher Einstellung der Ventile entweicht hier Zylinderdruck.
  3. Zylinderkopfdichtung defekt: Die Dichtung am Zylinderkopf dichtet Kopf und Motorblock gegeneinander ab. Bei einer defekten Zylinderkopfdichtung kann es zum Druckverlust kommen.
  4. Zylinderlauffläche verschlissen: Eine Beschädigung der Zylinderlauffläche kann zu Druckverlusten führen. Auch hier sind Kolbenfläche und Zylinderwand nicht mehr richtig abgedichtet.
  5. Ventilsitze abgenutzt: Auch die Sitze der Ventile können mit der Zeit verschleißen oder beschädigt werden. Der beschädigte Sitz führt dabei ebenfalls zu Druckverlusten über das Ventil.
  6. Verkokung der Zylinder: Verkokungen sind Ablagerungen aus Rückständen der Verbrennung. Sie haften an Zylinderwänden oder Kolbenringen und können für Druckverluste verantwortlich sein.

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