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Motorwechsel selbst durchführen mit Tipps vom Profi

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Selbst den Motor tauschen – Tipps & Anleitung für Schrauber

Ein kaputter Motor bedeutet oft das „Aus“ für ein Fahrzeug – zumindest, wenn man in der Werkstatt einen neuen Motor einbauen lässt. Die Kosten dafür können schnell 5.000 bis 10.000 Euro betragen, was den Zeitwert vieler Autos übersteigt. Doch für passionierte Schrauber und erfahrene Heimwerker gibt es eine Alternative: den Motor selbst wechseln.

In dieser umfassenden Anleitung erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie einen Verbrennungsmotor (Benziner oder Diesel) in Eigenregie tauschen. Sie erhalten Tipps zur Vorbereitung, detaillierte Schritt-für-Schritt-Anweisungen für Ausbau und Einbau, Hinweise zu Unterschieden zwischen Benzin- und Dieselmotoren, typische Fehlerquellen und deren Vermeidung, Troubleshooting bei Problemen nach dem Einbau sowie Ratschläge, wie Sie den neuen Motor korrekt testen.

Warum lohnt sich ein Motortausch überhaupt? Statt das Auto zu verschrotten oder einen teuren fabrikneuen Motor zu kaufen, können Sie mit einem gebrauchten Motor Ihr Fahrzeug wieder auf die Straße bringen. Autoparts24 ist eine Online-Plattform, die Originalteile von über 120 zertifizierten Autoverwertern in Deutschland und Europa anbietet, darunter ein riesiges Sortiment an gebrauchten Motoren für gängige Modelle.

Vorbereitung des Motorwechsels: Machbarkeit und Kompatibilität

Bevor Sie Schraubenschlüssel und Motorkran in die Hand nehmen, heißt es: gründlich planen und vorbereiten. Ein Motorwechsel ist kein Ölwechsel – es handelt sich um einen der umfangreichsten Eingriffe am Auto. Doch mit guter Organisation, dem richtigen Werkzeug und solider Fachkenntnis ist es durchaus machbar, den Motor selbst zu tauschen. Klären wir zunächst die Voraussetzungen.

Motor selbst wechseln – ist das realistisch?

Die Idee des „Do it yourself“ beim Motorumbau klingt verlockend: Man spart Geld und lernt sein Auto bis zur letzten Schraube kennen. Allerdings sollten Sie ehrlich zu sich selbst sein, ob Sie der Aufgabe gewachsen sind. Ein Motorwechsel erfordert Zeit, Platz, Werkzeug und Know-how in nicht unerheblichem Maße:

  • Spezialwerkzeuge: Ohne geeignete Hebezeuge und Werkstatttools geht es nicht. Unabdingbar ist ein Motorheber – sei es ein mobiler Werkstattkran (Motorhänger, „Cherry Picker“) oder alternativ ein stabiler Deckenflaschenzug. Außerdem benötigen Sie einen Motorständer oder sichere Ablage für den ausgebauten Motor. Weitere Werkzeuge: Drehmomentschlüssel (für korrekt angezogene Schrauben), ein umfangreicher Ratschen- und Steckschlüsselsatz mit größeren Nüssen, Schraubenschlüssel, eventuell Getriebeheber oder Wagenheber mit Unterstellböcken, Montiereisen, Motorkran-Befestigungsketten, Auffangwannen für Flüssigkeiten, evtl. ein Druckluft-Schlagschrauber für festsitzende Schrauben – und natürlich diverse Kleinteile (Markierungsband, Behälter für Schrauben etc.).
  • Ausreichend Platz: Idealerweise arbeiten Sie in einer geräumigen Garage oder Werkstatt. Sie brauchen Platz, um die Motorhaube ganz öffnen oder abnehmen zu können und um den Motor am Kran herauszuziehen. Auch um das Fahrzeug herum sollte Bewegungsfreiheit sein, damit Sie mit dem Motorkran manövrieren können. Ein ebener, fester Boden ist wichtig. Stellen Sie sicher, dass der Bereich gut beleuchtet ist. Notfalls lässt sich ein Motorwechsel auch im Freien durchführen, aber schlechtes Wetter oder unebener Untergrund machen die Sache riskanter.
  • Fundierte Kenntnisse: Kfz-Grundwissen ist Pflicht. Sie sollten mit dem Aufbau eines Motors und der Fahrzeugtechnik vertraut sein. Das umfasst Mechanik (Schraubverbindungen, Anzugsmomente, Passungen) ebenso wie Fahrzeugelektrik – denn zahlreiche Sensoren, Stecker, Steuergeräte und Leitungen müssen ab- und angeklemmt werden, ohne dass etwas beschädigt wird. Ein gewisses Verständnis von Motormanagement (Einspritzung, Zündung, Abgasrückführung etc.) schadet ebenfalls nicht, um nach dem Tausch alle Systeme wieder korrekt zum Laufen zu bringen.

Wenn Sie bei einem der Punkte unsicher sind, gilt: Holen Sie sich Hilfe! Entweder von einem fachkundigen Freund/Clubkollegen oder im Zweifel von einer Fachwerkstatt. Viele ambitionierte Hobbyschrauber arbeiten mit einer Werkstatt zusammen, die z.B. den Motor aus- und einbaut, während man selbst Vor- und Nacharbeiten übernimmt. Denken Sie daran, dass schwerwiegende Montagefehler fatale Folgen haben können – von Ölundichtigkeiten über kapitalen Motorschaden bis hin zu Unfällen durch sich lösende Teile. Im schlimmsten Fall verursacht ein falsch eingebauter Motor Öl-Lecks, Vibrationen oder einen vorzeitigen Motorschaden. Unterschätzen Sie also nicht den Aufwand. Aber lassen Sie sich auch nicht entmutigen: Mit ruhiger, sorgfältiger Vorgehensweise und Unterstützung schafft man es, den Motor erfolgreich selbst zu wechseln.

Tipp: Planen Sie genügend Zeit ein. In einer Profi-Werkstatt dauert ein Motorwechsel bei gängigen Autos etwa 1–3 Tage (je nach Fahrzeugmodell und eventuellen Komplikationen). Als geübter Hobbyschrauber sollten Sie mindestens ein Wochenende veranschlagen – lieber etwas mehr, falls unvorhergesehene Probleme auftreten (z.B. festsitzende Schrauben, fehlende Teile, defekte Nebenaggregate). Hektik ist fehl am Platz; arbeiten Sie Schritt für Schritt und machen Sie im Zweifel Fotos während des Ausbaus, um beim Zusammenbau eine Erinnerungshilfe zu haben.

Kompatibilität des Austauschmotors sicherstellen

Bevor Sie einen gebrauchten Motor kaufen oder mit dem Einbau beginnen, muss zweifelsfrei feststehen, dass der „neue“ Motor zum Fahrzeug passt. Hier einige entscheidende Punkte, die Sie vorab prüfen sollten:

Motorcode (Motorkennbuchstabe)

Jeder Motor hat eine Kennung, meist drei bis vier Stellen (Buchstaben/Ziffern-Kombination), die den Motortyp eindeutig beschreibt. Dieser Motorkennbuchstabe muss mit dem Ihres alten Motors übereinstimmen, sonst sind Probleme vorprogrammiert. Prüfen Sie die Fahrzeugpapiere oder den Aufkleber/Prägung im Motorraum, um den Code herauszufinden. Achten Sie auch auf nachfolgende Index-Buchstaben/Ziffern, da sie oft Varianten kennzeichnen. Bei Autoparts24 können Sie den Motorcode jedes angebotenen Motors einsehen und gezielt nach Code filtern. So stellen Sie sicher, genau den richtigen Motor zu erwischen.

Technische Daten und Normen

Selbst wenn der Motor äußerlich passt, dürfen sich Leistungsdaten und Emissionswerte nicht unkontrolliert ändern. In Deutschland gilt: Wird ein anderer Motor mit höherer Leistung oder abweichenden Abgaswerten verbaut, muss dies vom TÜV abgenommen und in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Andernfalls erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs – man fährt ohne gültigen Versicherungsschutz. Informieren Sie Ihre Kfz-Versicherung über den Motorwechsel, insbesondere wenn sich Hubraum oder Leistung ändern, um im Schadensfall abgesichert zu sein. Grundregel: Ein identischer Austauschmotor (selber Code, gleiche Spezifikation) ist unproblematisch. Bei abweichendem Motor (z.B. Umbau auf größeres Aggregat) unbedingt vorab mit TÜV/Dekra besprechen. Oft liegt die magische Grenze bei +20 % Leistung – bis dahin sind Umbauten relativ einfach, darüber hinaus werden umfangreichere Nachweise (Bremsen, Abgasanlage, Lärmgutachten) nötig.

Elektronik und Steuergeräte

Moderne Fahrzeuge sind vollgepackt mit Elektronik. Der Motor kommuniziert über das Motorsteuergerät (ECU) mit dem Rest des Autos. Wenn Ihr Austauschmotor aus einem anderen Baujahr stammt oder vom Steuergerät nicht 1:1 erkannt wird, kann eine Software-Anpassung erforderlich sein. In manchen Fällen muss das originale Motorsteuergerät übernommen oder neu programmiert werden, damit z.B. die Wegfahrsperre (Immobilizer) und Sensorik harmonieren. Wird das Steuergerät mitgetauscht, denken Sie daran, dass oft auch die Schlüssel neu angelernt werden müssen, damit sie zum „neuen“ Steuergerät passen. Planen Sie solche elektronischen Schritte mit ein. Im Zweifelsfall ziehen Sie einen Fachmann hinzu, der über OBD-Schnittstelle und Diagnosetools das System nach dem Einbau neu konfigurieren kann.

Mechanische Anbauteile

Prüfen Sie, ob der „neue“ Motor mit allen nötigen Anbauteilen kommt oder ob Sie Teile vom alten Motor umbauen müssen. Stichwort „Long Block“ vs. „Short Block“: Ein Shortblock umfasst in der Regel nur den Rumpfmotor (Motorblock mit Kurbeltrieb, ohne Zylinderkopf), während ein Longblock einen kompletten Motor mit Zylinderkopf beinhaltet. Haben Sie nur einen Shortblock gekauft, müssen z.B. Zylinderkopf, Ansaug- und Abgaskrümmer, Sensoren und evtl. der Kabelbaum vom alten Motor übernommen werden. Beim Longblock sind zwar Kopf und Block komplett, aber Anbauteile wie Lichtmaschine, Klimakompressor, Turbolader etc. können fehlen – vergleichen Sie die Ausstattung. In jedem Fall lohnt sich ein Blick auf Detailfotos des angebotenen Motors (seriöse Verkäufer stellen diese bereit). So sehen Sie vorab, was am Motor dran ist und was nicht.

Wenn Sie all diese Aspekte gründlich validieren, minimieren Sie das Risiko böser Überraschungen beim Einbau enorm. Der Grundstein für einen erfolgreichen Motorwechsel wird bereits in der Vorbereitung gelegt. Stimmen Motorcode und Co., haben Sie die halbe Miete. Jetzt kann es an den praktischen Teil gehen: den alten Motor ausbauen und den neuen einsetzen.

Schritt-für-Schritt Anleitung: Motor ausbauen und neuen Motor einbauen

Nun geht es ans Eingemachte: Der eigentliche Ausbau des alten Motors und der Einbau des Austauschmotors. Wir führen Sie in detaillierten Schritten durch den Prozess. Diese Anleitung ist allgemein gehalten und kann je nach Fahrzeugmodell leicht variieren, aber die Grundprinzipien bleiben gleich. Lesen Sie die Schritte zunächst komplett durch, bevor Sie loslegen, und passen Sie die Reihenfolge bei Bedarf an Ihr Fahrzeug an. Wichtig: Arbeiten Sie sicherheitsbewusst – tragen Sie Handschuhe, Sicherheitsschuhe, ggf. Schutzbrille, und stellen Sie sicher, dass das Fahrzeug stabil steht.

Motor ausbauen (Ausbau des alten Motors)

  1. Fahrzeug vorbereiten und Batterie abklemmen: Parken Sie das Auto auf ebenem Untergrund und ziehen Sie die Handbremse an. Schalten Sie das Fahrzeug in den Leerlauf (bzw. Parkposition bei Automatik) und entfernen Sie zur Sicherheit den Schlüssel aus der Zündung. Klemmen Sie die Batterie ab (zuerst den Minuspol, dann Pluspol), um Kurzschlüsse zu vermeiden. Nehmen Sie die Batterie idealerweise ganz heraus, ebenso den Batterieträger, falls dieser im Weg ist. Öffnen Sie die Motorhaube weit oder demontieren Sie sie komplett, um maximalen Arbeitsraum zu haben – Letzteres am besten mit Helfer, um Kratzer oder verbogene Scharniere zu vermeiden. Gegebenenfalls sollten Sie das Fahrzeug vorn aufbocken und auf stabile Unterstellböcke stellen, damit Sie von unten arbeiten können (z.B. zum Lösen von Achs- oder Getriebeteilen). Entfernen Sie die Motorabdeckung (Kunststoffabdeckung oben auf dem Motor), falls vorhanden, um freie Sicht auf den Motor zu bekommen.
  2. Fluids ablassen (Öl, Kühlmittel): Stellen Sie Auffangwannen bereit. Lassen Sie das Motoröl ab, indem Sie die Ölablassschraube öffnen. Fangen Sie das Öl auf und entsorgen Sie es umweltgerecht. Schrauben Sie auch den Ölfilter ab – denn der Motor wird ohnehin ohne Öl ausgebaut. Als Nächstes das Kühlmittel ablassen: Öffnen Sie den Kühler oder die Ablassschraube am Kühlerblock und fangen Sie das Kühlmittel auf. Achten Sie darauf, dass der Motor abgekühlt ist, um Verbrühungen zu vermeiden. Zusätzlich können Sie je nach Fahrzeug den Kraftstoffdruck ablassen: Bei Einspritzmotoren ziehen Sie die Sicherung der Kraftstoffpumpe und lassen den Motor kurz an, bis er abstirbt – so wird der Druck im System abgebaut. Alternativ lösen Sie vorsichtig eine Kraftstoffleitung in der Nähe des Motors (Lappen bereithalten für auslaufenden Benzin/Diesel). Hinweis: Falls Ihr Fahrzeug eine Klimaanlage hat, belassen Sie den Kältemittelkreislauf geschlossen. Öffnen Sie auf keinen Fall die Klimaleitungen, da das Kältemittel nicht entweichen darf! Stattdessen werden wir den Klimakompressor später vom Motor lösen und beiseite hängen.
  3. Platz schaffen – Anbauteile und Störkomponenten ausbauen: Entfernen Sie alles, was beim Herausheben des Motors stören könnte. Das kann je nach Modell unterschiedlich viel sein. Bewährt hat sich Folgendes: Bauen Sie den Luftfilterkasten samt Ansaugschlauch aus. Entfernen Sie ggf. die Frontschürze (Stoßstange) und den Kühlergrill, falls der Motor nach vorne herausgezogen werden soll (bei einigen Fahrzeugen, z.B. Audi, lässt sich ein „Service-Modus“ einstellen, in dem der Schloßträger nach vorn kommt, um Platz zu gewinnen). Lösen Sie den Kühler: meist reicht es, die Kühlerschläuche (vorne am Motor) abzuziehen und den Kühler loszuschrauben, damit er nicht beschädigt wird – in manchen Fällen kann er im Fahrzeug bleiben, aber schützen Sie ihn mit Pappe vor dem Motorschwenk. Ausbauen oder lösen Sie die Nebenaggregate: Keilriemen bzw. Rippenriemen runter und dann Lichtmaschine, Servopumpe und Klimakompressor vom Motorblock abschrauben. Wichtig: Den Klimakompressor mit den angeschlossenen Leitungen behutsam zur Seite legen und z.B. mit Draht oder Kabelbinder fixieren, damit er nicht im Weg hängt – so bleibt das Kältemittel im System und Sie sparen sich das Entlüften/Befüllen der Klimaanlage später. Eventuell muss auch die Servolenkungs-Pumpe mit Schlauch beiseite gehängt werden, ohne die Lenkhydraulik zu öffnen. Notieren Sie sich oder fotografieren Sie die Verlegung der Keilriemen, falls mehrere vorhanden sind (Lage von Zahnriemen ist an dieser Stelle noch unverändert und bleibt zunächst unberührt, falls Sie später wechseln wollen).
  4. Elektrik und Verkabelung trennen: Nun trennen Sie alle Kabelverbindungen zwischen Motor und Fahrzeug. Beginnen Sie mit dem Motorkabelbaum – meist führen vom Motorsteuergerät bzw. Sicherungskasten einige Hauptstecker zum Motor. Lösen Sie diese Hauptstecker vom Kabelbaum (oft an der Spritzwand oder am Sicherungskasten). Dann arbeiten Sie sich systematisch vor: Zündkabel / Zündspulen (beim Benziner) abstecken oder abbauen, Glühkerzen-Stecker (beim Diesel) abziehen, Sensorstecker lösen (Nockenwellensensor, Kühlmittelsensor, Drosselklappenstellmotor, Luftmassenmesser, Lambdasonden etc. – alles, was vom Motor ans Auto geht). Beschriften Sie die Kabel und Stecker mit Klebeband und Marker, sofern nötig, um beim Einbau Verwechslungen zu vermeiden – obwohl viele Stecker ohnehin nur auf die passende Buchse passen, schadet etwas Sorgfalt nicht. Lösen Sie die Massebänder (dicke Massekabel von Motor zu Karosserie). Klemmen Sie die Anlasser-Kabel und ggf. Lichtmaschinenkabel ab. Trennen Sie auch Unterdruckschläuche oder die Kurbelgehäuse-Entlüftung, falls sie vom Motor an die Karosserie führen. Im Grunde: Alles, was Motor und Auto elektrisch verbindet, muss jetzt getrennt sein.
  5. Kraftstoff- und Kühlsystem lösen: Gehen Sie nun an die Kraftstoffleitungen. Lösen Sie den Kraftstoffschlauch bzw. die Kraftstoffvor- und Rücklaufleitungen am Motor (bei Einspritzanlagen oft Schnellkupplungen, drücken und abziehen; Lappen bereithalten). Verschließen Sie offene Leitungen, damit kein Schmutz eindringt. Beim Diesel: Entfernen Sie auch die Kraftstofffilter-Einheit, falls diese am Motorblock befestigt ist, oder lösen Sie zumindest die Schläuche davon. Nächster Schritt: Kühlmittelschläuche abziehen (falls nicht schon beim Kühler getan). Insbesondere den großen oberen und unteren Kühlerzulauf am Motor, den Heizungswärmetauscher-Schlauch an der Spritzwand und eventuelle kleine Bypässe. Denken Sie auch an den Unterdruck-Bremsverstärker-Schlauch am Ansaugtrakt (Bremsunterdruckschlauch) – diesen abziehen oder vom Einlass lösen.
  6. Abgasanlage trennen: Lösen Sie nun den Abgaskrümmer bzw. das Verbindungsstück zum Auspuff. In vielen Fällen ist hinter dem Krümmer ein Flexrohr oder eine Flansch-Verbindung zum Auspuffrohr. Lösen Sie diese Schrauben (ein wenig Rostlöser wirkt hier Wunder). Bei frontgetriebenen Autos sitzt die Verbindung oft im Motorraum in der Nähe des Hitzeschutzblechs. Bei heckgetriebenen in der Regel unterm Wagen. Trennen Sie den Auspuff vom Motor, sodass der Motor frei kommt. Falls der Katalysator am Motor befestigt ist (z.B. bei vielen neueren Autos mit Krümmerkatalysator), müssen Sie entscheiden: Entweder Kat am Motor belassen und nach dem Lösen der Abgasanlage mit rausheben – oder Kat vom Krümmer abschrauben. Das hängt von Platz und Zugänglichkeit ab. Achten Sie auch auf die Kabel der Lambdasonden – oft sind diese schon abgezogen, wenn sie zum Motorkabelbaum gehörten, ansonsten jetzt trennen.
  7. Getriebe vom Motor trennen: Dieser Schritt erfordert besondere Sorgfalt. Der Motor ist mit dem Getriebe verbunden, entweder via Glocke (Kupplungsglocke bei Schaltgetriebe) oder mittels Getriebeadapterplatte (bei Automatik). Entscheiden Sie, ob Sie das Getriebe drin lassen oder mit dem Motor zusammen ausbauen. In vielen Fällen lässt man bei Frontantrieb das Getriebe eingebaut (weniger Achsaufwand) und trennt den Motor in situ vom Getriebe. Bei Hinterradantrieb kann es manchmal einfacher sein, Motor und Getriebe zusammen nach vorn herauszuziehen. Wir nehmen hier den häufigen Fall an, dass das Getriebe im Fahrzeug bleibt.

Schaltgetriebe: Lösen Sie den Kupplungsnehmerzylinder vom Getriebe (meist 2 Schrauben) und sichern Sie ihn mit Kabelbindern, sodass er zur Seite hängt. So vermeiden Sie Entlüftungsarbeiten an der Kupplung. Entfernen Sie den Anlasser (in der Verbindung Motor-Getriebe; zwei bis drei Schrauben) und ziehen Sie ihn heraus. Nun lösen Sie sämtliche Schrauben der Getriebe-Glocke, die Motor und Getriebe verbinden (umlaufend um den Motor). Überprüfen Sie, ob kleine Anbauteile wie Massekabel oder Führungshülsen ebenfalls entfernt werden müssen. Zusätzlich müssen Sie innenliegende Verbindungen trennen: Bei Schaltgetriebe trennt sich die Verzahnung von selbst, sobald der Motor zurückgezogen wird – die Kupplungsscheibe bleibt zunächst am Motor oder am Getriebe haften. Falls Zugang vorhanden ist, können Sie auch die Schwungscheibe bzw. Druckplatte lösen, ist aber meist nicht nötig. Entfernen Sie den Schalthebel bzw. trennen Sie die Schaltgestänge/Schaltseile am Getriebe, damit beim Absenken nichts reißt. Bei heckgetriebenen Fahrzeugen kann es nötig sein, auch die Kardanwelle vom Getriebe zu lösen oder den Getriebetunnel zu öffnen – Details variieren hier.

Automatikgetriebe: Hier ist zusätzlich zu den Glockenschrauben die Verbindung Wandlerscheibe (Torque Converter) zur Schwungscheibe zu lösen. Meist gibt es eine Öffnung, um die Schrauben nacheinander zu lösen, indem man den Motor dreht. Informieren Sie sich im Werkstatthandbuch über die genaue Vorgehensweise für Ihr Modell. Lösen Sie auch die Kühlschläuche zur Getriebeölkühlung am Motor, falls vorhanden.

In beiden Fällen: Stützen Sie das Getriebe mit einem Getriebeheber oder einem zweiten Wagenheber ab, damit es nicht absackt, sobald es vom Motor getrennt ist. Oft verbleibt das Getriebe über die Getriebeaufhängung im Fahrzeug, aber ein zusätzlicher Halt schadet nicht.

  1. Motorlager lösen: Jetzt ist der große Moment fast gekommen. Überprüfen Sie, ob wirklich alle Verbindungen zwischen Motor und Fahrzeug gelöst sind: elektrische Stecker, Schläuche, Leitungen, Getriebeschrauben, Auspuff, Kühlmittel und Kraftstoff – alles ab? Dann richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Motorlager. Üblicherweise sitzt der Motor auf zwei bis drei Motorlagern (Gummipuffern): zwei seitlich (links/rechts) und ggf. einem dritten an der Getriebeseite oder hinten. Positionieren Sie den Motorkran über dem Motor und befestigen Sie Ketten oder Gurte sicher an den Hebeösen des Motors. Ziehen Sie die Kette leicht an, bis Sie spüren, dass das Motorgewicht getragen wird. Nun lösen Sie vorsichtig die Schrauben der Motorlager an der Karosserie. Meist bleibt der Lagerbock am Motor dran und die Schraube, die durch den Gummiblock geht, wird entfernt. Sichern Sie die gelösten Schrauben und merken Sie sich die Einbaulage von eventuell vorhandenen Distanzhülsen.
  2. Motor herausheben: Alle Vorarbeiten sind erledigt – der Motor „schwebt“ nur noch am Kran. Heben Sie nun den Motor langsam an. Machen Sie das zu zweit: eine Person bedient vorsichtig den Hydraulikheber des Motorkrans, die andere beobachtet den Motor und alle umliegenden Komponenten. Achtung: Der Motor muss oft etwas gewinkelt werden, um herauszukommen – z.B. Vorderseite etwas anheben, damit Getriebeseite nach unten geht und vom Getriebe trennt. Ziehen Sie den Motor ein kleines Stück nach vorn/oben, bis die Verbindung zum Getriebe getrennt ist (die Zapfwelle des Getriebes kommt aus der Kupplung heraus). Achten Sie darauf, dass der Wandler (bei Automatik) im Getriebe bleibt. Wenn sich Motor und Getriebe getrennt haben, können Sie den Motor weiter anheben. Schauen Sie ständig, ob irgendetwas hängen bleibt – ein vergessenes Kabel, ein Schlauch, der noch fest ist, oder der Motorkran selbst, der am Auto anstößt. Gegebenenfalls etwas rütteln oder die Neigung anpassen. Sobald der Motor frei ist, heben Sie ihn ganz aus dem Motorraum heraus. Glückwunsch, der alte Motor ist draußen! Platzieren Sie ihn auf einem stabilen Motorständer oder einer Palette. Jetzt bietet sich ein Blick in den leeren Motorraum an – wirkt alles in Ordnung (Getriebe stabil abgestützt, keine verbogenen Teile)? Prima, dann machen wir mit dem neuen Motor weiter.

Neuen Motor einbauen (Einbau des Austauschmotors)

  1. Austauschmotor vorbereiten: Bevor Sie den neuen (bzw. gebrauchten) Motor einbauen, bereiten Sie ihn sorgfältig vor. Überprüfen Sie, ob der Motor vollständig ist oder ob Teile vom alten Motor übernommen werden müssen. Typische Beispiele: Anbauteile wie Lichtmaschine, Anlasser, Servopumpe, Klimakompressor, Ansaug- und Abgaskrümmer, Sensoren oder auch der Kabelbaum. Wenn Sie einen Short Block erworben haben, muss der Zylinderkopf vom alten Motor übertragen werden – achten Sie dabei auf neue Dichtungen und korrekte Anzugsdrehmomente in der richtigen Reihenfolge. Bei einem Long Block sind Kopf und Block komplett, dennoch fehlen eventuell Krümmer oder Zubehörteile. Schrauben Sie alle benötigten Komponenten vom alten Motor ab und bauen Sie sie an den Austauschmotor an. Nutzen Sie die Gelegenheit, Verschleißteile präventiv zu erneuern: Ist die Kupplung stark abgenutzt oder das Zweimassenschwungrad (bei Dieseln oft verbaut) ausgeschlagen, tauschen Sie sie jetzt, bevor der neue Motor eingebaut wird. Ebenso ratsam: Erneuern Sie den Zahnriemen inklusive Spannrollen und Wasserpumpe (sofern der Motor einen Zahnriemen hat) bzw. prüfen Sie die Steuerkette auf Spiel und tauschen Sie defekte Kettenspanner aus. Kontrollieren Sie die Dichtungen (Ölwannendichtung, Ventildeckeldichtung, Kurbelwellensimmerringe) – und ersetzen Sie poröse Dichtungen im ausgebauten Zustand. Schauen Sie in die Ansaugkanäle und ins AGR-Ventil (Abgasrückführung): Wenn starker Ruß vorhanden ist, reinigen Sie diese, da es jetzt leicht zugänglich ist. Dasselbe gilt für den Turbolader (falls vorhanden): Falls er schon am Austauschmotor montiert ist, prüfen Sie das Lagerspiel und reinigen Sie ihn vorsichtig. Entfernen Sie grobe Verschmutzungen am Motorblock, um einen sauberen Einbau zu gewährleisten. Kurz: Machen Sie den „neuen“ Motor so fit wie möglich, solange er noch draußen ist – das spart später viel Mühe.
  2. Positionierung zum Einbau: Richten Sie den Austauschmotor mit dem Motorkran aus, wie Sie ihn gleich einbauen möchten. Überprüfen Sie, ob alle Halter und Aufnahmen frei zugänglich sind. Bei Schaltgetriebe achten Sie darauf, dass die Kupplungsscheibe (falls aus- und eingebaut) zentriert ist, damit die Getriebeeingangswelle gleich leicht hineingleitet. Falls Sie das Getriebe mit ausgebaut hatten, befestigen Sie es jetzt wieder am Motor, bevor Sie beides zusammen ins Auto heben. In unserem Szenario bleibt das Getriebe im Auto – daher werden wir Motor und Getriebe gleich im Motorraum wieder verbinden.
  3. Motor einsetzen: Das Einsetzen erfolgt im Prinzip in umgekehrter Reihenfolge zum Ausbau. Führen Sie den neuen Motor vorsichtig in den Motorraum ein. Am besten stehen wieder zwei Personen bereit: einer bedient den Kran, der andere „navigiert“ den Motor. Zielen Sie zunächst auf die Verbindung zum Getriebe ab: Bringen Sie Motor und Getriebe in Linie. Das kann knifflig sein – eventuell muss der Motor unter einem Winkel angehoben und gleichzeitig etwas gekippt werden. Nutzen Sie einen Wagenheber unter dem Getriebe, um dessen Neigung und Höhe anzupassen. Wenn alles fluchtet, schieben Sie den Motor an das Getriebe heran, sodass die Zentrierhülsen greifen. Schaltgetriebe: Achten Sie darauf, dass die Verzahnung der Getriebeeingangswelle ins Kupplungszentrum rutscht. Leichtes Drehen an der Kurbelwelle (durch Ansetzen einer Ratsche am vorderen Kurbelwellenbolzen) kann helfen, die Verzahnung einzufädeln. Automatik: Hier muss der Wandler richtig auf dem Mitnehmer sitzen – prüfen Sie den Spalt zwischen Motor und Getriebe; er sollte vollständig schließen, ohne Gewalt. Wenn Motor und Getriebe anliegen, drehen Sie ein paar Getriebeschrauben mit der Hand hinein, um die Verbindung zu sichern. Ziehen Sie die Schrauben noch nicht fest, aber stellen Sie sicher, dass Motor und Getriebe gekoppelt sind.
  4. Motorlager befestigen: Senken Sie den Motor nun in seine Lager. Fädeln Sie die Motorlagerbolzen in die Aufnahmen ein. Möglicherweise müssen Sie mit einem Montierhebel leicht nachhelfen, um die Löcher fluchten zu lassen. Sobald ein Motorlager passt, stecken Sie die Schraube oder Mutter hinein und drehen Sie sie ein paar Umdrehungen ein. Dann die anderen Lager ebenso ansetzen. Wenn alle Motorlager eingefädelt sind, können Sie den Motorheber entlasten. Ziehen Sie die Motorlager-Schrauben fest (mit dem vorgeschriebenen Drehmoment). Der Motor hängt jetzt wieder sicher im Fahrzeug.
  5. Getriebe und Kupplung final montieren: Ziehen Sie nun die Getriebeglocke-Schrauben am Motor gleichmäßig fest. Denken Sie daran, auch den Anlasser wieder einzusetzen und festzuschrauben. Schaltgetriebe: Befestigen Sie den Kupplungsnehmerzylinder wieder an seinem Platz. Schließen Sie die Schaltgestänge/Schaltseile und den Schalthebel wieder an. Automatik: Schrauben Sie durch die dafür vorgesehene Öffnung den Wandler (Torque Converter) wieder an die Schwungscheibe fest (alle Schrauben nicht vergessen, mit Sicherungsmittel und passendem Drehmoment). Überprüfen Sie den Getriebeölstand, falls Flüssigkeit verloren ging. In beiden Fällen: Montieren Sie falls gelöst die Kardanwelle (bei Heckantrieb) bzw. überprüfen Sie den Sitz der Antriebswellen (bei Frontantrieb, falls diese gelöst oder vom Getriebe getrennt wurden).
  6. Anschlüsse und Leitungen wieder verbinden: Nun kommt das große Puzzle-Spiel rückwärts: Schließen Sie alle zuvor gelösten Verbindungen wieder korrekt an. Beginnen Sie mit den Kraftstoffleitungen – stecken Sie Vor- und Rücklauf wieder auf die entsprechenden Anschlüsse und sichern Sie sie (Klipp oder Schelle schließen). Verbinden Sie die Kühlerschläuche mit dem Motor (oben, unten, Heizungsschlauch etc.) und befestigen Sie die Schellen. Montieren Sie den Abgaskrümmer/Auspuff wieder an den Motor – neue Dichtungen schaden hier nicht. Ziehen Sie die Schrauben am Auspuffflansch fest an (bei Bedarf vorab mit Kupferpaste behandeln, um spätere Demontage zu erleichtern). Elektrik: Schließen Sie den Motorkabelbaum an – also alle Stecker für Sensoren, Aktuatoren und Erdungen. Gehen Sie anhand Ihrer Markierungen oder Fotos vor. Typische Kandidaten: Kurbelwellen- und Nockenwellensensor, Klimakompressor, Lichtmaschine, Kühlmitteltemperatursensor, Einspritzdüsen-Stecker oder Einspritzpumpe, Zündspulen/Zündmodul, Luftmassenmesser, Drosselklappe, Lambda-Sonden, EGR-Ventil, Öl- und Kühlmittelstandsensoren, Turbolader-Steller usw. Vergessen Sie nicht, das/ die Masseband/-bänder vom Motorblock zur Karosserie wieder fest anzuschrauben – ohne Masse startet später nichts. Setzen Sie den Anlasser-Kabelanschluss (Pluskabel) wieder auf den Magnetschalter und befestigen Sie ihn. Montieren Sie die zuvor entfernten Nebenaggregate zurück an den Motor: Lichtmaschine festschrauben und verkabeln, Servopumpe anschrauben (Riemen noch weglassen), Klimakompressor wieder an seinen Halter am Motor montieren. Verlegen Sie die Keilriemen/Rippenriemen neu über die entsprechenden Rollen und spannen Sie sie gemäß Herstellerangaben (Spannrolle richtig anziehen oder Spanner entspannen). Bringen Sie den Kühler wieder in Position und befestigen Sie ihn, falls ausgebaut. Montieren Sie die Lufteinlass-Teile: Luftfilterkasten einsetzen, Ansaugrohr montieren, alle Unterdruckschläuche anstecken. Bauen Sie die Motorhaube (sofern demontiert) wieder an und richten Sie sie korrekt aus. Prinzip: Alles, was Sie in den Schritten des Ausbaus abgenommen haben, kommt jetzt in umgekehrter Reihenfolge wieder dran.
  7. Flüssigkeiten auffüllen: Nun geben wir dem neuen Motor lebenswichtige Flüssigkeiten zurück. Befüllen Sie Motoröl: Montieren Sie zunächst einen neuen Ölfilter, falls noch nicht geschehen (den Dichtring mit etwas Öl benetzen). Dann füllen Sie die vom Hersteller vorgeschriebene Ölmenge mit passendem Öl ein. Kühlmittel nachfüllen: Schließen Sie alle Ablassschrauben und füllen Sie neues Kühlmittel in den Ausgleichsbehälter. Belüften Sie das Kühlsystem vor (bei manchen Autos gibt es Entlüftungsschrauben an Thermostat oder Kühler – öffnen, bis Blasenfrei Kühlmittel austritt, dann schließen). Hydrauliköl und Getriebeöl prüfen: Falls Servoflüssigkeit ausgetreten ist, füllen Sie diese nach. Prüfen Sie den Getriebeölstand (bei Automatik nach Vorschrift verfahren, ggf. erst nach dem Start richtig prüfen). Kraftstoffanlage vorbereiten: Bei Dieselmotoren betätigen Sie die Handpumpe am Kraftstofffilter, falls vorhanden, um Diesel vorzupumpen. Alternativ starten Sie in kurzen Intervallen, um den Diesel anzusaugen – dazu gleich mehr. Bei Benzinern reicht es in der Regel, die Zündung ein paar Mal einzuschalten, damit die Kraftstoffpumpe das System druckbefüllt.
  8. Endkontrolle vor dem Start: Gehen Sie ein letztes Mal alles durch: Sind alle Schrauben angezogen? Ölablassschraube, Motormontagepunkte, Getriebe, Radaufhängungen, etc. Ist genug Öl und Kühlmittel eingefüllt? Hängen keine Werkzeuge mehr im Motorraum? Ist die Batterie angeschlossen? (Diese verbinden wir jetzt zuletzt wieder: Pluspol, dann Minuspol anklemmen.) Überprüfen Sie auch, ob alle Sensorstecker angesteckt sind – ein vergessener Stecker kann später Fehlermeldungen verursachen.

Der Einbau ist damit abgeschlossen. Der Moment der Wahrheit naht: gleich wird der Motor gestartet und getestet.

Unterschiede beim Motorwechsel: Benziner vs. Diesel

Bevor wir den ersten Start wagen, noch ein paar Hinweise zu Besonderheiten bei Benzin- und Dieselmotoren während des Ein- und Ausbaus. Prinzipiell ähneln sich die Arbeitsschritte, doch einige Punkte unterscheiden sich:

  • Gewicht und Handling: Dieselmotoren sind meist schwerer als vergleichbare Benziner (Ottomotoren). Das liegt an verstärkten Bauteilen (höhere Verdichtung) und oft vorhandenen Anbauteilen wie Turbolader. Planen Sie bei einem Diesel also mit etwas mehr Gewicht am Motorkran und eventuell einem Helfer mehr beim Positionieren. Ein VW Golf 2.0 TDI-Motor wiegt z.B. deutlich mehr als ein 1.4 TSI Benziner. Achten Sie auf ausreichend Tragfähigkeit Ihrer Hebezeuge.
  • Kraftstoffsystem: Beim Diesel sollten Sie nach dem Einbau das Kraftstoffsystem entlüften. Luft im System führt dazu, dass der Motor nicht oder schlecht startet. Nutzen Sie, wie erwähnt, eine vorhandene Handpumpe am Filter oder füllen Sie den Dieselfilter vor dem Anbau mit Diesel. Gegebenenfalls müssen Sie die Einspritzleitungen zu den Injektoren kurz öffnen und den Motor durchdrehen (mit Anlasser), bis Diesel austritt, dann wieder festziehen – insbesondere bei älteren Dieseln ohne Selbstentlüftung. Benziner entlüften das Kraftstoffsystem in der Regel selbst, hier genügt es, die Zündung ein paar Mal einzuschalten (die Pumpe baut Druck auf). Vorsicht: Einspritzanlagen stehen unter Druck, tragen Sie Schutzbrille beim Lösen von Leitungen.
  • Zündanlage vs. Glühanlage: Beim Benziner müssen Sie darauf achten, die Zündkabel/Zündspulen korrekt anzuschließen. Die Zündreihenfolge muss stimmen, sonst läuft der Motor unrund oder gar nicht. Meist sind die Kabel aber beschriftet oder haben Längen, die Verwechslung verhindern. Der Diesel hat keine Zündfunken – hier ist stattdessen die Glühkerzenanlage relevant. Prüfen Sie nach dem Einbau, dass alle Glühkerzen-Stecker sauber sitzen und das Glühzeit-Steuergerät angeschlossen ist, damit der Diesel bei kaltem Wetter gut vorglühen kann.
  • Abgasanlage und Abgasreinigung: Moderne Diesel haben oft zusätzliche Komponenten wie DPF (Dieselpartikelfilter) oder AdBlue-Einspritzung. Beim Motorwechsel sollten diese Komponenten unbeschädigt bleiben. Prüfen Sie, ob alle Sensoren (z.B. Differenzdrucksensoren, Temperatursensoren) wieder korrekt verbaut sind. Benziner besitzen im Abgasstrang meist nur einen oder zwei Katalysatoren und Lambdasonden – hier ebenfalls alle Anschlüsse checken.
  • Steuergerät und Mapping: Tauscht man bei Benzinern den Motor innerhalb desselben Typs, gibt es selten Probleme mit dem Motorsteuergerät, solange Sensoren und Aktuatoren identisch sind. Bei Dieseln kann es eher zu Software-Unterschieden kommen, z.B. wenn der Ersatzmotor aus einem anderen Modelljahr mit anderer Abgasnorm stammt. In solchen Fällen kann ein Steuergeräte-Update nötig werden. Informieren Sie sich vorab, ob das Mapping (Software-Kalibrierung) Ihres Steuergeräts zum neuen Motor passt. Beispiel: Ein Upgrade von einem 90-PS-TDI auf einen 110-PS-TDI gleicher Baureihe erfordert Anpassungen der Software und TÜV-Eintrag, obwohl die Motoren äußerlich sehr ähnlich sind.
  • Geräusch und Vibrationen: Nach dem Einbau werden Sie feststellen, dass Diesel aufgrund ihrer Bauart mehr Vibrationen erzeugen. Prüfen Sie darum besonders die Motorlager: Diesel-Versionen haben oft speziell abgestimmte Lager. Wenn Sie aus Versehen die falschen (z.B. von einer Benzinvariante) eingebaut haben, könnten Vibrationen stärker spürbar sein. Auch die Abgasanlage hat bei Dieseln andere Halterungen – achten Sie darauf, dass alles spannungsfrei montiert ist.

Insgesamt gilt: Ob Diesel oder Benziner – arbeiten Sie sauber und kontrollieren Sie alle Systeme, dann sollte der erste Start erfolgreich sein. Kommen wir nun dazu, wie man den frisch eingebauten Motor zum Leben erweckt und worauf nach dem Einbau zu achten ist.

Erste Inbetriebnahme: Den neuen Motor testen

Der große Moment ist da: Der neue Motor soll gestartet werden. Gehen Sie behutsam vor und prüfen Sie in den ersten Minuten alle Funktionen. So gehen Sie vor:

Erststart durchführen

Stellen Sie sicher, dass Öl und Kühlmittel aufgefüllt sind und die Batterie angeschlossen ist. Entfernen Sie alle Werkzeuge aus dem Motorraum. Drehen Sie den Zündschlüssel (oder drücken Sie den Startknopf) und lassen Sie den Motor ohne Gas anlassen. Im Idealfall springt er nach wenigen Umdrehungen an. Sollte er nicht sofort starten, nicht zu lange am Anlasser orgeln – pausieren und Ursache suchen (siehe Troubleshooting weiter unten). Beim Dieselmotor kann es 2–3 Startversuche brauchen, bis der Diesel durch die Leitungen gezogen ist.

Kontrollieren Sie beim Laufenlassen

Wenn der Motor läuft, hören Sie genau hin. Anfangs kann er etwas unruhig laufen, bis alle Hydrostößel mit Öl gefüllt sind. Beobachten Sie das Armaturenbrett: Leuchten Öldrucklampe oder Kühlmittel-Warnlampe auf? Ein kurzzeitiges Aufleuchten direkt nach Start ist normal, aber sollte nach 1-2 Sekunden erlöschen. Wenn nicht, Motor sofort abstellen! Gehen Sie um das Fahrzeug und prüfen Sie auf Lecks: Tropft irgendwo Öl heraus (Ölwanne, Ölfilter, Anschlussstellen)? Tritt Kühlmittel aus Schläuchen oder dem Kühler aus? Achten Sie auch auf ungewöhnliche Geräusche – ein metallisches Klopfen, Schleifen oder laute Quietschgeräusche sind Warnsignale. In den ersten Minuten sollten Sie den Motor nur im Leerlauf oder bei leicht erhöhter Drehzahl laufen lassen, nicht gleich hochjubeln.

Nach kurzer Laufzeit abschalten und prüfen

Schalten Sie den Motor nach etwa 1–2 Minuten wieder aus. Kontrollieren Sie erneut den Ölstand mit dem Peilstab (hat die Ölpumpe das Öl überall verteilt und ggf. den Filter gefüllt, muss evtl. etwas Öl nachgefüllt werden). Schauen Sie unter das Auto: liegen Tropfen? Ziehen Sie sicherheitshalber wichtige Verschraubungen nochmal nach (Ölablassschraube, falls etwas sifft, oder lose Schlauchschellen). Prüfen Sie den Kühlmittelstand – vermutlich wird er leicht abgesunken sein, da Luft aus dem System entwichen ist. Füllen Sie bei Bedarf nach, aber öffnen Sie den Kühlerdeckel nur, solange der Motor noch nicht heiß ist.

Motor warmlaufen lassen

Starten Sie den Motor erneut und lassen Sie ihn diesmal länger laufen, bis er Betriebstemperatur erreicht. Beobachten Sie weiterhin die Instrumente: Steigt die Kühlwassertemperatur normal an? Springt der Thermostat an (fühlen Sie am Kühler, ob er warm wird, wenn die Temperatur steigt)? Läuft der Kühlerlüfter an, sobald die Temperatur im oberen Normalbereich ist? Kontrollieren Sie die Heizung im Innenraum – wird sie warm, dann zirkuliert das Kühlmittel (und das Entlüften war erfolgreich). Achten Sie auch auf die Ladespannung der Lichtmaschine (Ladekontrollleuchte aus) und auf Unwuchten oder Vibrationen.

Probefahrt und Feinschliff

Wenn im Stand alles ordentlich läuft, geht es an eine vorsichtige Probefahrt. Sichern Sie Motorhaube etc. und fahren Sie das Fahrzeug aus der Garage. Beginnen Sie mit einer kurzen Runde in der Nachbarschaft. Hören Sie auf ungewöhnliche Geräusche beim Fahren – klopft der Motor unter Last? Gibt es Fehlzündungen? Wie verhält sich das Getriebe (alle Gänge sauber drin, Kupplung trennt richtig, Automatik schaltet normal)? Testen Sie die Bremsen (für den Fall, dass Unterdruck oder ABS-Sensoren betroffen waren). Wenn alles normal wirkt, können Sie eine längere Überlandfahrt machen. Halten Sie ein OBD2-Diagnosegerät bereit, um etwaige Fehlercodes auszulesen, falls eine Motorkontrollleuchte angeht.

Nach der Fahrt – Nachkontrolle

Nach 50–100 km Fahrt (oder spätestens nach ein paar Tagen) sollten Sie den Motorraum erneut inspizieren. Prüfen Sie den Ölstand und Kühlmittelstand nochmals; oft muss minimal nachgefüllt werden. Kontrollieren Sie, ob irgendwo Öl schwitzt (Ventildeckel, Ölwanne etc.) oder Kühlmittel ausgetreten ist. Ziehen Sie Schrauben, die sich eventuell gesetzt haben, noch einmal mit dem Drehmomentschlüssel nach (besonders Motorlager, Auspuffschellen, Radschrauben falls demontiert, etc.). Prüfen Sie auch den Keilriemenlauf: sitzt der Riemen gerade, ist die Spannung korrekt, quietscht nichts?

Falls Sie einen überholten oder neuen Motor eingebaut haben, beachten Sie die Einfahrhinweise des Motorenlieferanten. In der Regel sollten die ersten paar hundert Kilometer unter wechselnder Last, aber ohne Höchstdrehzahl gefahren werden. Dann empfiehlt es sich, einen ersten Ölwechsel inklusive Filter an dem frischen Motor vorzunehmen, um eventuelle Rückstände oder Abrieb zu entfernen. Bei einem gebrauchten Motor ist dies meist nicht so kritisch, aber ein früher Öl- und Filterwechsel (z.B. nach 1000 km) kann nicht schaden – Sie wissen nie, wie lange der Motor zuvor gestanden hat.

Herzlichen Glückwunsch – wenn Sie all diese Punkte abgehakt haben, haben Sie erfolgreich einen Motorwechsel in Eigenregie durchgeführt! Ihr Fahrzeug sollte nun wieder mit neuem Herzen unterwegs sein. Doch was, wenn nicht alles reibungslos klappt? Im nächsten Abschnitt gehen wir auf häufige Probleme ein, die nach einem Motorwechsel auftreten können, und wie man sie löst.

Häufige Fehler beim Motortausch und wie man sie vermeidet

Auch Profis sind nicht vor Fehlern gefeit. Damit Ihr Motorwechsel reibungslos verläuft, hier einige häufige Fehlerquellen – und Tipps, wie Sie sie vermeiden:

  • Ungenügende Kennzeichnung & Dokumentation: Ein Klassiker bei umfangreichen Projekten ist, den Überblick zu verlieren. Wenn Kabel, Schläuche und Schrauben nicht eindeutig zugeordnet werden können, dauert der Zusammenbau ewig oder es passieren Vertauschungen. Tipp: Nutzen Sie farbige Klebebänder und beschriften Sie Steckverbindungen beim Ausbau. Machen Sie Fotos von komplexen Bereichen (z.B. Routen des Kabelbaums, Schlauchanschlüsse). So vermeiden Sie, dass z.B. ein Sensor am falschen Stecker landet oder Massekabel vergessen werden.
  • Schrauben falsch angezogen: Sowohl zu locker als auch zu fest angezogene Schrauben sind problematisch. Unterdrehte Schrauben können sich lösen (schlimmstenfalls fällt der Motor aus der Halterung!), überdrehte Schrauben können reißen oder das Gewinde beschädigen. Nutzen Sie daher stets einen Drehmomentschlüssel nach Herstellervorgabe. Wichtige Kandidaten: Zylinderkopfschrauben (bei Montage), Radschrauben, Motorlager, Schwungradschrauben, Achsteile. Ziehen Sie beispielsweise die Schrauben der Motorhalter nicht nur „pi mal Daumen“ an, sondern mit dem vorgeschriebenen Drehmoment – das sichert den Motor und verhindert Vibrationen.
  • Flüssigkeiten vergessen oder verwechselt: Es klingt banal, passiert aber doch: Nach dem Motorwechsel wird der erste Start versucht – und es ist kein Öl im Motor. Ein solcher Lapsus führt in Sekunden zum Motorschaden. Tipp: Schreiben Sie sich eine Checkliste, welche Flüssigkeiten abgelassen wurden und wieder eingefüllt werden müssen. Kontrollieren Sie vor dem Start Öl- und Kühlmittelstand akribisch. Verwenden Sie auch die richtigen Sorten (z.B. passenden Kühlmitteltyp nach Herstellervorschrift, das richtige Motoröl mit Spezifikation für Ihren Motor). Und nicht vergessen: nach dem ersten Lauf alle Flüssigkeiten nochmals prüfen.
  • Kompatibilitätsprobleme ignoriert: Manchmal stellt sich erst beim Einbau heraus, dass der „passende“ Motor doch kleine Unterschiede aufweist – z.B. Sensoren mit anderen Steckern, Abgaskrümmer in anderer Form oder kein Anschluss für einen vorhandenen Geber. Tipp: Prüfen Sie den Austauschmotor schon vor Einbau sehr genau auf Unterschiede zum Original. Wenn möglich, vergleichen Sie die Motoren nebeneinander. Übernehmen Sie nötige Teile vom alten Motor (z.B. Sensoren, wenn die neuen nicht ans Auto passen). Im Zweifel tauschen Sie das eigene Motorsteuergerät weiter, um Elektronikprobleme zu vermeiden.
  • Nichtbeachtete Elektronik (Immobilizer): Ein häufiger Stolperstein bei modernen Autos ist die Wegfahrsperre. Wird Motor samt Steuergerät getauscht, springt der Wagen oft nicht an, weil der Transponder im Schlüssel nicht zum neuen Steuergerät passt. Tipp: Wenn Sie das originale Steuergerät beibehalten, vermeiden Sie das Problem in der Regel. Falls doch das Steuergerät gewechselt wurde, müssen Sie die Schlüssel anlernen (meist beim Hersteller oder mittels Spezialsoftware). Achten Sie auch darauf, dass alle Massepunkte verbunden sind – oft ist ein Startproblem schlicht auf ein vergessenes Massekabel zurückzuführen.
  • Unzureichende Entlüftung und Kalibrierung: Nach dem Einbau müssen Systeme wie Kühlkreislauf und Kraftstoffanlage korrekt entlüftet sein. Ebenso müssen Drosselklappenpotentiometer oder Leerlaufsteller manchmal neu angelernt werden, damit der Motor rund läuft. Tipp: Folgen Sie den Herstellervorgaben zum Befüllen und Entlüften. Einige Fahrzeuge haben Entlüftungsschrauben oder erfordern spezielle Prozeduren (z.B. Heizung aufdrehen, bestimmte Drehzahlen fahren). Moderne Fahrzeuge sollten nach dem Motorwechsel idealerweise mit einem Diagnosegerät ausgelesen und zurückgesetzt werden. Löschen Sie etwaige Fehlerspeicher-Einträge, damit neue Fehler klar erkennbar sind.
  • Hektik und Zeitdruck: Der vielleicht größte Fehler ist, unter Stress zu arbeiten. Wer beim Motorwechsel hetzt, weil ihm die Zeit davonläuft, vergisst leicht eine Kleinigkeit. Tipp: Planen Sie Puffer ein. Schrauben Sie nur, wenn Sie ausgeruht und konzentriert sind. Lassen Sie im Zweifel das Auto einen Tag länger stehen, statt halbfertig zur Arbeit zu müssen. Eine Nacht darüber schlafen kann Wunder wirken, um mit klarem Kopf den Rest zusammenzubauen.

Wenn Sie diese Punkte beherzigen, werden viele Fehler gar nicht erst passieren. Sollte trotzdem etwas schiefgehen – keine Panik. Im nächsten Abschnitt behandeln wir typische Probleme nach dem Motorwechsel und wie man sie diagnostiziert.

Troubleshooting: Probleme nach dem Motorwechsel

Trotz aller Sorgfalt können nach dem Einbau Probleme auftreten. Hier sind einige häufige Probleme und Lösungsansätze:

Motor springt nicht an

Dreht der Anlasser, aber der Motor startet nicht, liegt meist ein Zündungs- oder Kraftstoffproblem vor. Prüfen Sie zuerst, ob Kraftstoff ankommt – ist die Kraftstoffpumpe zu hören? Sind alle Kraftstoffleitungen richtig angeschlossen? Bei Dieseln entlüften Sie gegebenenfalls noch einmal das System (Luft im Diesel verhindert das Starten). Dann zur Zündung: Haben die Zündspulen Strom? Sind die Kurbel- und Nockenwellensensoren angeschlossen? Ein nicht angesprungenes Fahrzeug liefert oft einen Hinweis im Fehlerspeicher – schließen Sie ein OBD2-Diagnosegerät an. Ein weiteres häufiges Hindernis ist die Wegfahrsperre: Dreht der Anlasser, aber es erfolgt keine Einspritzung/Zündung, könnte das Steuergerät den Schlüssel nicht akzeptieren. In diesem Fall blinkt oft ein Schlüssel-Symbol im Cockpit. Hier hilft das Anlernen der Schlüssel oder die Verwendung des originalen Motorsteuergeräts. Manchmal ist es auch simpler: Massekabel vergessen? Ohne Masse keine Zündung – also kontrollieren.

Unrunder Lauf oder Fehlzündungen

Der Motor startet, läuft aber schlecht, ruckelt oder „patscht“ aus dem Auspuff. Ursachen können falsche Zündreihenfolge (bei Benzinern) sein – überprüfen Sie, ob die Zündkabel in richtiger Reihenfolge an den Zylindern stecken. Auch ein Falschluft-Problem ist möglich: Sind alle Unterdruckschläuche dran? Eine Undichtigkeit am Ansaugkrümmer kann zu magerem Gemisch und unruhigem Lauf führen. Sensorwerte prüfen: Ein abgezogener Luftmassenmesser oder Kühlmittelsensor kann ebenso Symptome verursachen (Fehlermeldung auslesen!). Beim Diesel könnte ein Luft im Einspritzsystem oder ein klemmendes AGR-Ventil der Grund sein. Lassen Sie den Motor ein paar Minuten laufen – manchmal verschwinden Unregelmäßigkeiten, wenn z.B. Hydrostößel sich füllen oder die Selbstadaption des Steuergeräts greift. Persistiert das Problem, gehen Sie systematisch vor: Zündung, Kraftstoff, Luft – alle Systeme checken.

Warnleuchten im Cockpit

Leuchtet direkt nach dem Motorwechsel die Motorkontrollleuchte (MKL) oder andere Warnlampen? Dann hat das Steuergerät einen Wert außerhalb der Toleranz erkannt. Häufige Auslöser: Lambdasonde, Klopfsensor, Ladedrucksensor oder Temperatursensor liefern unplausible Werte – möglicherweise durch einen vergessenen Stecker oder ein defektes Bauteil. Schließen Sie ein Diagnosegerät an und lesen Sie den Fehlercode aus. Dieser gibt Hinweise, welcher Sensor betroffen ist. Überprüfen Sie dann das entsprechende Bauteil: Sitzt der Stecker richtig? Ist das Bauteil evtl. beim Umbau beschädigt worden? Beispiel: Fehlercode für Nockenwellenpositionssensor – könnte bedeuten, dass der Sensorstecker nicht verbunden ist oder der Sensor defekt. Auch ABS- oder ESP-Leuchten können angehen, insbesondere wenn Achssensoren abgeklemmt waren (z.B. Raddrehzahlsensor vorne). Hier hilft meist einmal Fahren, damit das System sich initialisiert, oder ein Fehlerspeicherlöschen, wenn das Problem behoben ist.

Öl- oder Kühlmittelleckagen

Tropft nach den ersten Fahrten Öl unter dem Auto? Oder verlieren Sie Kühlwasser? Dann heißt es: Leck suchen. Ölleck: Schauen Sie an typischen Stellen – Ventildeckeldichtung, Ölwannendichtung, Ölfilter, Ölablassschraube, Kurbelwellensimmerring (Getriebeseite oder Riementriebseite). Ist eine Dichtung beschädigt oder falsch eingebaut, muss evtl. nachgebessert werden. Kleine Undichtigkeiten (leichter Schwitz) an älteren Motoren sind nicht ungewöhnlich, sollten aber im Rahmen bleiben. Kühlmittelverlust: Prüfen Sie alle Schlauchanschlüsse auf festen Sitz. Gerne vergessen wird der kleine Heizungsschlauch oder der Rücklauf zum Ausgleichsbehälter. Ziehen Sie Schellen nach. Schauen Sie auch am Wasserpumpengehäuse und Thermostat-Gehäuse, ob dort dicht ist. Sollte Kühlmittel weißlich am Motorblock herunterlaufen, kann das ein Zeichen für eine defekte Dichtung sein. In dem Fall lieber einmal Teil demontieren und neu abdichten, als einen Motorschaden durch Überhitzung riskieren.

Überhitzung

Wenn der Motor im Betrieb zu heiß wird, gibt es mehrere mögliche Ursachen. Luft im Kühlsystem kann zirkulationshemmend wirken – entlüften Sie erneut gründlich (Heizung an, ggf. Entlüftungsschrauben öffnen). Prüfen Sie, ob der Thermostat öffnet (wird der Kühler heiß?). Falls nicht, könnte der Thermostat klemmen – tauschen Sie ihn ggf. aus. Läuft der Kühlerlüfter an? Wenn nicht, prüfen Sie die Steckverbindung des Lüfters bzw. des Temperaturgebers. Manchmal wird bei Motorwechsel der Lüfterstecker vergessen. Schauen Sie auch nach, ob der Kühler frei von Hindernissen ist (nicht versehentlich was davor montiert). Wasserpumpe defekt? Unwahrscheinlich direkt nach Wechsel, aber wenn die Pumpe alt war, könnte sie versagen – achten Sie auf Geräusche und ob im Ausgleichsbehälter Bewegung zu sehen ist (Durchfluss).

Vibrationen oder Geräusche

Spürt man ungewöhnliche Vibrationen im Fahrzeug, kontrollieren Sie die Motorlager. Eventuell sitzt der Motor nicht spannungsfrei in den Lagern. Lösen Sie die Lagerbolzen, rütteln Sie den Motor und ziehen Sie sie wieder an. Bei starken Vibrationen könnte auch ein Problem mit dem Zweimassenschwungrad (falls vorhanden) vorliegen – was sich vor dem Einbau hätte zeigen können, aber wenn nicht getauscht, macht es ggf. Geräusche. Klopfende oder metallische Geräusche aus dem Motor selbst sind ein schlechtes Zeichen – hier könnte intern etwas nicht stimmen (z.B. ein Lagerschaden). Dann sollte man den Motor nicht weiter belasten und die Ursache ergründen (Öldruck prüfen, Stethoskop verwenden, ggf. Fachmann zu Rate ziehen). Quietschende Geräusche hingegen deuten oft auf einen rutschenden Keilriemen hin – Riemenspannung prüfen oder Riemen wechseln.

Man sieht: Die Fehlersuche nach einem Motorwechsel ist im Grunde Fahrzeugdiagnose wie sonst auch, nur dass man ein paar Spezial-Aspekte im Auge haben muss (vor allem Steckverbindungen und entlüftete Systeme, da dort die häufigsten Versäumnisse liegen). Nehmen Sie sich Zeit für das Troubleshooting. Lieber einen halben Tag extra investieren, als mit einem halbfertigen Auto liegenzubleiben.

Warum den Motor tauschen? – Lohnt sich ein Austauschmotor?

Rentabilität und Notwendigkeit eines Motorwechsels

Bevor Sie sich an das Großprojekt Motorwechsel wagen, sollten Sie hinterfragen, ob sich der Aufwand für Ihr Auto lohnt. In manchen Fällen ist eine Motor-Reparatur (z.B. Tausch einzelner Komponenten) noch sinnvoller, doch oft ist der Schaden so groß, dass ein kompletter Austausch kosteneffizienter ist. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Schwere Motorschäden: Ist der Motorblock gerissen oder sind Kernkomponenten wie Kurbelwelle oder Zylinderlaufbuchsen irreparabel beschädigt, wird eine Teilreparatur schnell teurer als der Austausch des ganzen Motors.
  • Wert des Fahrzeugs: Wie hoch ist der Zeitwert Ihres Autos? Ist die Karosserie, der Rahmen und die restliche Technik (Bremsen, Fahrwerk etc.) noch gut in Schuss? Wenn ja, kann ein Austauschmotor sinnvoll sein – insbesondere bei Fahrzeugen, die gebraucht noch einen gewissen Marktwert haben (z.B. ein gepflegter 3er BMW oder VW Golf). Liegt der Fahrzeugwert jedoch kaum höher als die Kosten des Motorwechsels, lohnt sich der Aufwand eher nicht.
  • Liebhaber- oder Sammlerfahrzeuge: Handelt es sich um ein seltenes Modell oder einen Oldtimer mit hohem ideellen Wert, gibt es oft keinen gleichwertigen Ersatz auf dem Markt. Ein gebrauchter Motor kann hier die einzige Möglichkeit sein, Ihr geliebtes Fahrzeug auf der Straße zu halten, ohne auf Originalität zu verzichten.

Kurzum: Ein Motorwechsel ist insbesondere dann eine Überlegung wert, wenn das Auto zu schade für den Schrottplatz ist und Sie durch den Tausch deutlich günstiger wegkommen als mit einer Neuanschaffung. Beachten Sie auch, dass ältere Autos oft einfacher zu bearbeiten sind – sie haben weniger komplexe Elektronik und erfordern seltener Spezialwerkzeuge, was den Ausbau erleichtert. Moderne Fahrzeuge mit vielen Sensoren und Steuergeräten stellen höhere Ansprüche an Know-how und Werkzeug.

Vorteile eines gebrauchten Motors (Austauschmotor) nutzen

Wer sich für einen gebrauchten Austauschmotor entscheidet, profitiert von mehreren Vorteilen:

  • Kostenersparnis: Ein fabrikneuer Motor vom Hersteller kostet oft ein kleines Vermögen – nicht selten mehr, als das ganze Auto noch wert ist. Ein gebrauchter Motor hingegen ist deutlich preiswerter. Sie erhalten ein originales OEM-Teil (Originalteil) aus einem Spenderfahrzeug, das oft noch viele Kilometer vor sich hat, zum Bruchteil des Neupreises.
  • Nachhaltigkeit durch Recycling: Statt ein defektes Fahrzeug zu verschrotten und einen neuen Motor produzieren zu lassen, setzen Sie auf Wiederverwendung bereits vorhandener OEM-Teile. Das schont Ressourcen und vermeidet unnötigen Müll. Indem Sie einen funktionstüchtigen Motor weiterverwenden, retten Sie ein Stück Technik vor dem Schrott und geben Ihrem Auto ein zweites Leben.
  • Große Auswahl, auch für seltene Modelle: Über spezialisierte Plattformen und Autoverwerter lassen sich Motoren für verschiedenste Marken und Modelle auftreiben. Selbst für ältere oder ungewöhnliche Fahrzeuge finden sich passende Motoren, die im regulären Handel kaum aufzutreiben wären. Online können Sie Angebote aus ganz Deutschland und Europa vergleichen, statt nur auf den nächstbesten Schrottplatz angewiesen zu sein.
  • Schnelle Verfügbarkeit: Oft stehen Austauschmotoren sofort zur Verfügung, weil sie aus Unfallwagen ausgebaut wurden. Sie sparen die Wartezeit, die bei einer aufwändigen Motoren-Generalüberholung oder Bestellung eines Neumotors anfallen würde.

Tipp: Achten Sie beim Kauf eines gebrauchten Motors auf Angaben zu Laufleistung und Zustand. Ein Motor mit nachvollziehbarer Historie, regelmäßigen Wartungen und moderater Laufleistung ist ideal. Viele Anbieter führen Kompressionstests oder Prüfstände durch – prüfen Sie, ob solche Testergebnisse vorliegen. Wie Sie den passenden Motor finden und worauf beim Kauf zu achten ist, behandeln wir im nächsten Abschnitt.

Passenden gebrauchten Motor finden – Schrottplatz oder online?

Bevor Sie mit dem Schrauben loslegen können, brauchen Sie natürlich einen geeigneten Ersatzmotor. Wo findet man so etwas? Heutzutage ist das Internet die wichtigste Quelle, um gebrauchte Motoren oder generalüberholte Austauschmotoren aufzuspüren. Anstatt mühsam von Autoverwerter zu Autoverwerter zu fahren, können Sie online mit wenigen Klicks Originalteile online kaufen – inklusive Motoren – und Angebote aus ganz Europa vergleichen.

Online-Marktplätze und spezialisierte Plattformen

Auf Plattformen wie Autoparts24 sehen Sie auf einen Blick hunderte passende Motorangebote. Der große Vorteil: Sie können gezielt nach Ihrem Motor suchen, z.B. per Motorkennbuchstabe (auch Motorcode genannt) oder OEM-Nummer. So stellen Sie sicher, dass der Austauschmotor wirklich zum Modell passt. Autoparts24 zeigt bei jedem angebotenen Motor den entsprechenden Motorcode an und stellt umfangreiche Informationen sowie Bilder zur Verfügung. Sogar eine Übersicht aller Motorcodes nach Marke und Modell wird bereitgestellt, um Verwechslungen zu vermeiden. Zudem kooperiert Autoparts24 mit über 120 zertifizierten Autoverwertern in ganz Europa, was eine einzigartige Auswahl ermöglicht. Sie können Angebote nach Preis, Laufleistung oder Zustand filtern und das beste Paket für Ihr Projekt auswählen. Die Bestellung ist bequem von zuhause möglich, Lieferung direkt an Ihre Werkstatt oder Garage inklusive. Dank sicherer Bezahlung und Käuferschutz kaufen Sie risikofrei ein. Und falls der Motor wider Erwarten doch nicht passt, haben Sie ein Rückgaberecht – ein Service, den der klassische Schrottplatz nicht bieten kann.

Schrottplätze und regionale Autoverwerter

Natürlich bleibt auch der Gang zum lokalen Schrottplatz eine Option. Manche Schrauber schätzen es, den Motor vor Ort selbst in Augenschein zu nehmen, nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“ In einer Kfz-Verwertung (Autoverwerter) können Sie den Motorblock auf offensichtliche Schäden prüfen, den Motor von Hand durchdrehen oder sich vom Verwerter Details zur Herkunft erzählen lassen. Der Nachteil: Die Auswahl ist lokal begrenzt. Was es gerade nicht auf dem Hof gibt, kann man nicht kaufen. Zudem müssen Sie sich oft um den Transport des Motors selbst kümmern. Hier punktet wiederum Autoparts24 als Alternative zum Schrottplatz: Mehr Angebot, bequeme Online-Suche, kostenloser Versand und Kundenservice auf Deutsch bei Fragen. Nicht umsonst ist Autoparts24 von Kunden mit „Hervorragend“ bewertet – ein zuverlässiger Partner also, wenn es um gebrauchte Motoren online geht.