Getriebeinstandsetzung vs. Austausch – was lohnt sich?
Vielleicht fragen Sie sich: Warum überhaupt austauschen und nicht reparieren? Die Entscheidung zwischen Getriebeinstandsetzung (Reparatur) und Austauschgetriebe hängt vom individuellen Fall ab:
Reparatur (Instandsetzung)
Dabei wird Ihr originales Getriebe ausgebaut und vom Fachmann geöffnet. Kaputte Teile werden gezielt ersetzt, alles gereinigt und wieder zusammengebaut. Vorteil: Sie behalten Ihr Getriebe (für Puristen oder Oldtimer-Fans wichtig) und müssen kein anderes Teil beschaffen. Wenn der Schaden gering ist (z. B. nur ein defekter Synchronring), kann eine Reparatur durchaus günstiger sein. Ein Beispiel: Sind nur einzelne Synchronringe verschlissen, kostet der Tausch inklusive Reinigung und Einbau etwa 1.400 €. Nachteil: Sobald größere Schäden vorliegen, steigen die Kosten stark an – oft bis in Bereiche einer Generalüberholung. Zudem dauert die Instandsetzung je nach Werkstattauslastung länger. Und: Sie haben keine Garantie, dass nicht doch ein anderes Teil übersehen wurde. Eine Reparatur hängt also sehr von der Qualität des Spezialbetriebs ab. Bei Automatikgetrieben kann die Instandsetzung schnell extrem komplex werden (viele kleine Ventile, Steuergeräte, etc.), weshalb hier Austauschlösungen bevorzugt werden.
Austauschgetriebe (gebraucht/überholt)
Hier erhalten Sie ein komplett anderes Getriebe als Ersatz. Das kann schneller gehen, da ein vorhandenes Austauschteil oft sofort verfügbar ist. Die Kosten sind – wie oben gezeigt – häufig niedriger als bei der Instandsetzung eines völlig defekten Getriebes. Der Tausch lohnt besonders, wenn Ihr altes Getriebe einen Totalschaden hat (z.B. Gehäusebruch, massive Verzahnungsschäden). In so einem Fall müsste bei einer Reparatur praktisch das halbe Innenleben erneuert werden, was zeit- und kostenintensiv ist. Ein weiterer Punkt ist die Gewährleistung: Auf ein überholtes Austauschgetriebe erhalten Sie vom Anbieter eine Garantie, wohingegen eine Werkstatt auf eine Reparatur meist nur eingeschränkte Gewährleistung auf genau die reparierten Teile gibt. Viele Autofahrer – und auch Versicherungen – tendieren daher zum Austauschgetriebe, um ein kalkulierbares Ergebnis zu haben: Das „neue“ Getriebe funktioniert, und man weiß, was man bezahlt.
Fazit in Kürze: Ist nur ein kleiner Getriebeschaden vorhanden und eine qualifizierte Fachwerkstatt vor Ort, kann eine Reparatur sinnvoll sein. Bei größeren Defekten oder wenn es schnell gehen soll, ist ein Austauschgetriebe meist die bessere Wahl. In Deutschland setzt sich der Trend immer mehr dahin gehend fort, dass auch Versicherer bei Schäden anstelle teurer Neuteile vermehrt gebrauchte oder generalüberholte Komponenten zulassen – weil es eben wirtschaftlich und qualitativ sinnvoll ist.
Hinweise zum Einbau eines Austauschgetriebes
Der Einbau eines Getriebes ist kein „Do it yourself“-Job für Laien. Dennoch ist es hilfreich zu wissen, was beim Getriebewechsel auf Sie zukommt:
- Einbau vom Profi durchführen lassen: Moderne Fahrzeuge sind komplex. Lassen Sie den Getriebewechsel am besten in einer Fachwerkstatt oder von einem erfahrenen Kfz-Mechaniker durchführen. Diese verfügen über das nötige Spezialwerkzeug (Getriebeheber, Zentrierdorn, Diagnosecomputer etc.) und kennen die richtigen Abläufe. Im Schnitt muss man 5–8 Stunden Arbeitszeit für Aus- und Einbau rechnen. Versuchen Sie nicht, diese Arbeit ohne Erfahrung selbst zu stemmen – das Getriebe ist schwer und Fehler können teuer werden.
- Altteil-Rückgabe klären: Fragen Sie beim Kauf des Austauschgetriebes nach, ob Sie Ihr altes Getriebe zurückgeben müssen. Manche Anbieter (vor allem Hersteller oder Getrieberecycler) arbeiten mit einem Pfandsystem: Sie zahlen einen Pfandbetrag und bekommen ihn zurück, wenn Sie das defekte Alt-Getriebe einsenden. Bei Käufen über Autoparts24 von Verwertern ist dies meist nicht nötig – das Altteil können Sie dann ggf. dem Schrotthändler überlassen oder selbst verwerten. Klären Sie das vorher, um keine Überraschungen zu erleben.
- Getriebe vorbereiten: Das Austauschgetriebe sollte vor dem Einbau noch einmal überprüft werden. Drehen Sie die Eingangswelle von Hand, schalten Sie probeweise durch die Gänge (bei ausgebautem Schaltgetriebe lässt sich das mit dem Schalthebel am Getriebe machen) – so stellen Sie sicher, dass nichts klemmt. Prüfen Sie auch, ob alle Sensoren (z.B. Rückfahrsensor) und Anschlüsse vorhanden und unbeschädigt sind. Unsere Händler bei Autoparts24 versenden Getriebe in der Regel ohne Öl, um Auslaufen zu vermeiden – denken Sie also daran, vor dem ersten Start frisches Getriebeöl nach Herstellervorschrift einzufüllen!
- Einbau und Test: Die Werkstatt wird das Austauschgetriebe passgenau montieren, die Antriebswellen, Schaltzüge bzw. Leitungen anschließen und alles justieren. Bei Automatikgetrieben sollte nach dem Einbau eine Getriebeölspülung oder zumindest ein Filterwechsel durchgeführt werden, um Restverschmutzungen aus dem System zu entfernen. Anschließend kommt der große Moment: der Probelauf. Achten Sie darauf, dass die Werkstatt eine ausführliche Probefahrt macht und das Getriebe dabei auf alle Gänge, Kickdown (bei Automatik) etc. testet. Nur so können eventuelle Probleme (z.B. Undichtigkeiten, Schaltprobleme, Geräusche) direkt erkannt und behoben werden.
- Nach dem Tausch: Neue (bzw. andere) Getriebe müssen sich oft „einlaufen“. Hören Sie in den ersten Wochen genau hin, ob ungewöhnliche Geräusche auftreten. Nach einigen hundert Kilometern kann es nicht schaden, das Getriebeöl noch einmal zu kontrollieren. Ansonsten gilt: Mit dem Austauschgetriebe sollte Ihr Auto wieder normal schalten und fahren. Bewahren Sie die Belege und ggf. Garantiescheine gut auf – falls doch etwas ist, haben Sie Nachweise gegenüber dem Verkäufer. Bei Autoparts24-Käufen stehen wir Ihnen im Fall der Fälle unterstützend zur Seite, um Probleme schnell zu klären.
